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Perplexity Shopping und die Lektion für Online Händler

Lesezeit 3 mins | 20.11.2024 | Von: Saim Alkan

es ist soweit! Perplexity startet Perplexity Shopping, die KI-getriebene Shopping Suchmaschine ist für Nutzer verfügbar.

Unsere ersten Tests waren auf der einen Seite sehr vielversprechend. Auf der anderen Seite, gab es aber auch Enttäuschungen, die zu erwarten waren.

Die Suche nach einem Reiseziel in einem Skigebiet für eine junge Familie verlief erstaunlich gut. Die Empfehlung, die über Perplexity ausgespielt wurde war überzeugend und würde im realen Leben zu einer weiteren Suche führen oder sogar einen Kaufabschluss auslösen.

Bei der Suche nach einer Lochwand für den Schreibtisch um einige Utensilien aufzuhängen, wurden die Defizite sehr schnell deutlich.

Erfolg und Enttäuschung: Ein Blick auf die Testbeispiele

Reisesuche: Ein voller Erfolg

Bei der Suche nach einem familientauglichen Skigebiet zeigte Perplexity Shopping beeindruckende Ergebnisse, die überzeugend und gut aufbereitet waren. Die Empfehlung hätte in der Realität nicht nur zu einer intensiveren Recherche geführt, sondern möglicherweise sogar einen direkten Buchungsprozess (Kaufabschluss) angestoßen.

Warum funktionierte das so gut? Der Content auf Reise-Webseiten ist in der Regel hochwertig, detailliert und gezielt auf die Bedürfnisse der Zielgruppen abgestimmt. Gute Beschreibungen, Bilder und Zusatzinformationen erleichtern es der KI, relevante und ansprechende Ergebnisse zu präsentieren.

Die Suche umfasste verschiedene Parameter die das Skigebiet erfüllen sollte. 

Die Suchanfrage lautete: "Ich möchte ein familientaugliches, schneesicheres Skigebiet. Maximal 5 Stunden von Stuttgart entfernt. Am besten, wo Kinder deutlich günstiger Skifahren oder sogar einen kostenlosen Skipass erhalten. Die Kinder sind 5 und 7 Jahre alt." 

Perplexity Shopping Suche ausfuehrliche Skigebiet empfehlung DE

Das Bild zeigt das ausführliche Ergebnis von Perplexity. 

Lochwand für den Schreibtisch: Eine Enttäuschung

Ganz anders sah es bei der Suche nach einer Lochwand aus. Die Ergebnisse waren enttäuschend, und das lag nicht an der KI, sondern am Content selbst. Viele Produktbeschreibungen in deutschen Online-Shops sind standardisiert, generisch und tausendfach kopiert. Es fehlt an Individualität und relevanten Zusatzinformationen, die ein Produktangebot hervorheben und differenzieren könnten. Das macht es für Perplexity Shopping nahezu unmöglich, interessante oder hilfreiche Inhalte zu präsentieren zitieren.

Erkenntnisse: Warum Content entscheidend ist

Auch wenn der kurze Eindruck auf der deutschen Suchseite nur beispielhaft gelten kann, sieht man ähnliche Effekte bei den deutlich besser ausgebauten englischsprachigen Angeboten. Wie zu erwarten, ist die KI-Suchmaschine hier schon weiter.
Für deutsche Anbieter im E-Commerce kann das nur bedeuten, dass auch für Produkte, die eher im Low Involvement Segment liegen guter Content her muss.  

Gute Handarbeit und Kreativität kommen hier aber häufig zu kurz. Wenn Umsätze klein sind und Gewinne noch kleiner, dann leidet eben die Content Qualität. Und wie in vielen anderen Fällen auch ist auch in diesem Fall die Automatisierung eine mögliche Lösung.

Empfehlungen: Was deutsche Händler lernen können

Für deutsche E-Commerce-Anbieter bedeutet das: Wer in der Zukunft mit modernen KI-Suchmaschinen sichtbar bleiben möchte, muss jetzt handeln. Die wichtigsten Schritte:

Differenzierten Content erstellen: Auch einfache Produkte können durch kreative Beschreibungen, interessante Anwendungsbeispiele und hochwertige Bilder aufgewertet werden.

Zielgruppen im Fokus behalten: Content muss spezifisch auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sein, um relevant und hilfreich zu sein. 

Automatisierung nutzen: Automatisierte Tools können helfen, Content effizienter zu erstellen und zu verwalten. Das reduziert Zeit- und Kostenaufwände, ohne die Qualität zu opfern.

SEO für die KI-Ära: Die Suchmaschinenoptimierung sollte nicht nur klassische Algorithmen, sondern auch die Bedürfnisse von KI-Systemen berücksichtigen.

Pro-Tipp! Bediene einen Aspekt, den bisher keiner bedient: Es gibt sehr viele Fragen, die mögliche Kunden zu deinem Produkt haben. Bediene Fragestellungen, die sonst keiner bedient. Das macht dich für KI und Nutzer zu einer sehr brauchbaren Quelle.

Zukunftsperspektive: Mit gutem Content und KI automatisiert voran

Wir haben erst Anfang Oktober im Arbeitskreis Produkt Kommunikation ausführlich über Suchmaschinen mit den KI Funktionen gesprochen. In dem lebendigen Austausch wurde klar: wer in der Zukunft in den modernen Suchmaschinen gefunden werden möchte, muss mehr in den guten Content investieren. Das wird Zeit und Geld kosten. Das ist ganz sicher aber mithilfe der Automatisierung werden die Kosten und die Aufwände dazu deutlich geringer ausfallen, als man zunächst erwartet.

Wir freuen uns auf diese Suchmaschinen Zukunft.

Saim Alkan

Saim Rolf Alkan ist CEO und Gründer von AX Semantics und ein Pionier auf dem Gebiet der automatischen Texterstellung. Nachdem er jahrelang erfolgreich im Content-Bereich gearbeitet hatte, beschloss er, dass Unternehmen ein besseres Werkzeug brauchten: eines, das die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ermöglicht, um die Menge an Inhalten zu produzieren, die für ein erfolgreiches Bestehen im digitalen Zeitalter erforderlich ist. Saim entwickelte eine Content-Lösung, die aus Daten in 110 Sprachen hochwertige Texte für Branchen wie E-Commerce, Verlagswesen und Finanzen generiert. Er ist außerdem Dozent und Redner in den Bereichen Online-Kommunikation und „Roboterjournalismus“ und hat mehrere Bücher und zahlreiche Artikel geschrieben.